[1] [2] [3] Mata Hari

Margaretha malte sich eine exotische Biographie aus (die Löwe-Planeten stehen alle im 9. Haus, Jupiter im 1. Haus) und träumte noch schwärmerisch vor sich hin, als ihr Vater Konkurs anmeldete und die siebenköpfige Familie im Stich ließ (die Mutter starb kurz darauf).

Ein kräftiger und schockartiger Uranus-Einfluss, der ihr Leben von einem Tag auf den anderen umwarf. Sie zog zu Verwandten, die sie auf ein Pensionat für angehende Kindergärtnerinnen (Venus im Krebs) schickten. Es gelang ihnen aber nicht, Margaretha in Sack und Asche zu hüllen, und als sie 17 war, führten Gerüchte über eine Affäre mit einem Lehrer dazu, dass sie von der Schule flog.

Was macht ein charmantes Mädchen ohne Mitgift Ende des 19. Jahrhunderts, das ambitioniert ist und auf innere Werte nicht allzuviel Wert legen kann? Es sucht einen reichen Mann zum Heiraten. Margaretha studierte also aufmerksam die Heiratsanzeigen und fand bald einen 20 Jahre älteren Hauptmann aus Niederländisch-Indien, der seine junge Familie (ein Sohn kam bald) nach Java mitnahm. Genaueres ist nicht bekannt, außer dass dieser Gatte recht brutal gewesen sein muss, der Sohn unter ungeklärten Umständen verstarb und auch eine nachkommende Tochter aus Margaretha kein Heimchen am Herd machen konnten.

Immerhin hatte sie ein wenig den asiatischen Tanz studiert und fing an, sich nach ihrer Rückkehr in den Niederlanden auf recht exotische Weise zu präsentieren.
Sie ließ sich scheiden und begann 1905 eine Karriere in Paris, wo sie sich von reichen Gönnern aushalten ließ und etwas Flair verbreitete. „Eigentlich war das, was sie machte überhaupt kein Tanzen, aber sie verstand es, sich auszuziehen.“ (Colette)

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